Computertomographie (CT)

Die Computertomographie ist wie die Magnetresonanztomographie ein Schnittbildverfahren, bei dem die Strukturen des Körpers in Schichten aufgenommen und dargestellt werden. Aufgrund der dünnen Schichtdicke von nur 0,6 mm können mit dem CT sehr hochauflösende Aufnahmen selbst von kleinsten Strukturen erstellt werden. Wie bei einer Röntgenuntersuchung werden bei der CT-Untersuchung Röntgenstrahlen für die Bildentstehung verwendet. Die Bilddaten werden von einem leistungsfähigen Computer zu dreidimensionalen Bildern errechnet.

Die CT-Untersuchung ist wie kein anderes Diagnostikum besonders geeignet zur Darstellung von Knochen, Gelenken, Schädelstrukturen (Nase, Zähne, Ohren) und Lunge. Das CT ist zudem in der Lage die Weichteile des Bauchraumes, die Wirbelsäule mit Rückenmark und das Gehirn darzustellen. Nach der Gabe von intravenösen Kontrastmitteln können hervorragend Blutgefäßuntersuchungen (Diagnose von portosystemischen Shunt oder persistierender Ductus arteriosus Botalli) durchgeführt werden.

Mit kleinen Einschränkungen können im CT auch Bandscheibenvorfälle, Gehirntumoren, Muskel-/Sehnenverletzungen, Bänderrisse und Meniskusläsionen diagnostiziert werden. Teilweise sind hierfür spezielle Kontraststudien notwendig.

Mit unserem 16-Zeilen-CT lassen sich zudem selbst große Tiere in Sekunden komplett untersuchen. Diese Ganzkörperdarstellung ist nach einem schweren Trauma z.B. Autounfall zur schnellen Darstellung von mehreren gleichzeitig vorliegenden Verletzungen sinnvoll.

Durchführung:

Für eine CT-Untersuchung ist je nach Dauer der Untersuchung eine Sedation oder eine Vollnarkose notwendig. Der Tierpatient sollte daher zuvor 12 Stunden gefastet sein (Ausnahme Welpen und sehr kleinwüchsige Tiere). Zunächst wird durch eine gründliche allgemeine Untersuchung und eine Blutuntersuchung, bei älteren Tieren zusätzlich eine Röngenuntersuchung des Herzens und der Lunge, die Narkosefähigkeit des Tieres überprüft.

Sobald die Narkosesicherheit gewährleistet ist, kann mit der CT-Untersuchung begonnen werden. Wenn eine Narkose notwendig ist, wird dem Tierpatienten zunächst ein Venenverweilkatheter gelegt, durch den das Tier ein Kurznarkotikum verabreicht bekommt. Der nun schlafende Patient wird in den CT-Raum transportiert und dort nach der Intubation an die Inhalationsnarkose, die intravenöse Dauertropfinfusion und das Monitoring der Vitalparameter angeschlossen.

Wenn eine Sedation ausreicht (z.B. Ellenbogenuntersuchung oder Metastasensuche in der Lunge), bekommt das Tier eine intramuskuläre Injektion mit dem Sedativum verabreicht und anschließend zur Sicherheit einen Venenverweilkatheter gelegt.

Je nach Fragestellung kann die CT-Untersuchung zwischen 5 Minuten und einer Stunde dauern. Häufig wird während der Untersuchung ein spezielles Kontrastmittel (Iobitridol) appliziert, um die Gewebestrukturen besser voneinander abgrenzen zu können.

Anwendungsgebiete:

Bei verschiedenen Erkrankungen ist das CT das Diagnostikum der Wahl und anderen medizintechnischen Geräten überlegen:

Lungenerkrankungen:
Wie kein anderes Diagnostikum kann das CT die Lunge in dünnsten Schnittbildern bis ins kleinste Detail darstellen. Die Diagnose von Lungentumoren und -metastasen, Lungenfremdkörpern, Lungenlappentorsion, Pneumothorax oder Lungenlappenatelektasen ist hierdurch exakt möglich.

Tumore/Metastasen:
Aufgrund der Schichtaufnahmetechnik ist die überlagerungsfreie Darstellung der Körpersstrukturen bis ins kleinste Detail möglich. Mit dem großen 16-Schichten-CT kann daher der gesamte Körper in kürzester Zeit auf Tumore und Metastasen untersucht werden.

Gelenke:
Nur mit dem CT lassen sich folgende Erkrankungen zuverlässig diagnostizieren: Ellenbogendysplasie (ED), isolierter Processus anconeus, Osteochondrosis dissecans (OCD), inkomplette Ossifikation der Humeruskondylen (IOHC) und Enthesiopathie des M. flexor carpi ulnaris.

Gefäßsystem:
Das CT eignet sich hervorragend, um Gefäßmißbildungen im Körper zu erkennen und erfolgreich chirurgisch zu behandeln. Die Gefäßmißbildungen des Pfortadersystems (intra- oder extrahepatischer portosystemischer Shunt) können mit der CT-Untersuchung exakt lokalisiert und in der Größe bestimmt werden.

Der operierende Tierarzt weiß hierdurch genau, wo er die Mißbildung im Bauchraum findet und welche Operationsmethode am besten geeignet ist. Gleiches gilt für den persistierenden Ductus arteriosus Botalli und die Rechtsaorta.

Zusammenfassung:

Vorteile:

  • Schnelligkeit
  • Ganzkörperuntersuchung möglich
  • Lungenuntersuchung
  • Tumorsuche
  • Schädeluntersuchung
  • Darstellung von Gefäßmißbildungen
  • Beste Darstellung des Knochens und der Gelenke
  • Mit Kontrastmittel vielfältig einsetzbar für Untersuchungen von Muskel-, Skelettsystem, Kopf, Wirbelsäule, Hals, Brustkorb und Bauch

Nachteile:

  • Sedation oder Vollnarkose notwendig
  • Kosten
  • Röntgenstrahlung

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